Amazon ändert die Richtlinien für das Erstellen von Varianten

Varianten werden häufig auf Amazon eingesetzt. Vielen Sellern ist dabei nicht bewusst, welche Produkte überhaupt als Variantenbeziehung angelegt werden dürfen und welche nicht. 

Aber eine Unterscheidung ist wichtig! Denn Amazon entfernt Produktangebote, bei denen vorhandene Variantendesigns nicht korrekt angewendet werden. Insbesondere nach der Richtlinienänderung ist Amazon hier noch strenger.

Wir haben deshalb in diesem Beitrag eine Übersicht erstellt, die Ihnen dabei helfen soll, die Unterscheidung zu treffen. Was genau sind Variantenbeziehungen, wie funktionieren diese und was ist dabei zu beachten?.

Was sind Amazon Varianten bzw. eine Variantenbeziehung?

Amazon Varianten sollen es dem Kunden ermöglichen, einfach zwischen verwandten Angeboten hin- und her zu wechseln, um das passende Produkt zu finden. 

Ein Kunde, der beispielsweise nach einem T-Shirt sucht, kann auf ein Listing klicken, auf dem ein T-Shirt in drei Farben (lila, orange und grau) und drei Größen (S, M, L) angeboten wird. Ohne verschiedene Listings durchklicken zu müssen, kann der Kunde mit Hilfe von Varianten die favorisierte Farbe und passende Größe auf derselben Seite auswählen. 

Beim genannten Beispiel handelt es sich um sog. doppelte Variationen. Die Produkte unterscheiden sich in zwei Konfigurationen (Farbe und Größe), zwischen denen der Kunde wählen kann.

Welche Produkte sind für die Verwendung von Variantenbeziehungen geeignet?

Um herauszufinden, ob Ihre Produkte eine gültige Variantenbeziehung sind, stellen Sie sich folgende Fragen:

  • Sind die Produkte nahezu identisch oder haben lediglich minimale Abweichungen (wie z.B. Klamotten in verschiedenen Größen, Produkte in verschiedenen Farben etc.)?
  • Erwarten Kunden eine gemeinsame Darstellung auf einer Produktseite?
  • Können die Produkte einen gemeinsamen Titel haben?

Amazon Varianten Richtlinien-Änderung: Was sind keine Varianten?

Seit der neuen Amazon Richtlinie zu Varianten ist die Abgrenzung deutlich strenger. Eine Handyhülle im gleichen Stil (Material, Farbe) ist keine „Variante“, wenn sie für ein anderes Gerät gedacht ist, wie z.B. für das iPhone 10 gegen das iPhone 11. Der Käufer, der auf das Listing einer iPhone 11 Hülle klickt, nachdem er „iPhone 11 Hülle“ gesucht hat, soll somit lediglich iPhone 11 Hüllen finden und keine iPhone 8, 10 und 12 Cases. Verschiedene Farben einer Hülle für ein iPhone 11 sind hingegen als Varianten anzusehen.

Hintergrund: Warum handelt Amazon so?

Ganz einfach: Ziel von Amazon ist es, neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden zu behalten. Um das zu erreichen, wird stetig daran gearbeitet das Einkaufserlebnis auf Amazon zu verbessern. Ein ordentlich sortierter Katalog ist eine Grundvoraussetzung dafür.

Nachdem viele Verkäufer das Anliegen der Varianten dafür nutzen, Cross-selling zu betreiben und z.B. neben dem Einzelartikel eine Variante mit dem gleichen Artikel und Zubehör anzubieten, möchte Amazon hier wohl durchgreifen.

Dann Amazon möchte,

  1. dass alle Verkäufer, die die gleichen Artikel verkaufen, über dasselbe Listing verkaufen und somit um die BuyBox konkurrieren. Somit soll eine Chancengleichheit gegeben sein.
  2. eine für den Kunden übersichtliche Struktur der Angebote gewährleisten.

Ihre Produkte sind vermutlich nicht für eine Variantenbeziehung geeignet, wenn

  • es nur eine Variante gibt
  • die Produkte sich grundlegend unterscheiden
  • die Produkte unterschiedliche Produktbeschreibungen brauchen
  • ein gemeinsamer Produkttitel nicht ausreichend ist
  • ein Kunde nicht erwarten würde, die Produkte auf einer Produktseite zu sehen

Handlungsempfehlung für fehlerhafte Listings und Varianten:

Wie immer werden die neuen Richtlinien auf Amazon mit entsprechenden Druckmitteln seitens Amazon umgesetzt. So steht unter der Mitteilung über die neuen Richtlinien der Hinweis, dass Amazon jegliche nicht-konformen Varianten aus dem Katalog „entfernen“ kann und bei Nichteinhaltung auch ein „Entzug der Verkaufsberechtigung“ droht.

Mit der Richtlinien-Änderung sollten Amazon Händler zeitnah ihre Angebote editieren und bei neuen Angeboten auf die neuen Vorgaben achten. Die genauen Richtlinien können im Amazon Sellercentral nachgelesen werden.

Was Verkäufer nun mit fehlerhaften Listings / Varianten tun können: Ein neues Listing anlegen und die fehlerhafte „Varianten“ löschen.

Wie Sie Beziehungen zwischen über- und untergeordneten Varianten herstellen, erfahren Sie auf der Hilfeseite von Amazon.

Fazit Amazon Varianten:

Beim Erstellen von Amazon Varianten ist also Vorsicht geboten, um ein Einschreiten von Amazon zu verhindern.

Ein gutes Listing ist essentiell für einen erfolgreichen Verkauf auf Amazon! Arbeiten Sie daher stets dran, Ihr Amazon Listing zu optimieren. Wenn Sie Hilfe hierbei benötigen, finden Sie über unseren Dienstleister-Vermittungsservice qualifizierte Dienstleister, die Sie unterstützen!

 Tipp: Wenn Sie wie im genannten Beispiel Textilien verkaufen, dann ist unsere Anleitung zur Textilkennzeichnung für Sie bestimmt hilfreich!