Amazon FBA Produktlaunch Anleitung – Giveaways vs. Externer Traffic

Der Marktplatz Amazon hat ein gewaltiges Problem: Die Glaubwürdigkeit bei Rezensionen.

Denn jeder Amazon Verkäufer (und auch jeder andere Online-Unternehmer) weiß, wie wichtig Bewertungen sind. Mehr (positive) Bewertungen => mehr Vertrauen => mehr Sales!

Deswegen versuchen viele Händler seit Jahren negative Rezensionen zu entfernen und auch mit Hilfe diverser (zum Teil grenzwertiger) Strategien möglichst viele Rezensionen zu “generieren”. Die Konsequenz: Immense Einbußen bei der Glaubwürdigkeit.

Zugegeben eine blöde Situation für Amazon: Zum einen weiß der Marktplatz, dass die Rezensionen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die Conversion Rate auf Amazon konkurrenzlos hoch ist. Denn die Käufer suchen mittlerweile oft keine Vergleichsportale mehr auf und vertrauen allein auf die Rezensionen auf Amazon.

Andererseits möchte Amazon natürlich auch verhindern, dass sich herumspricht, dass diesen wertvollen Rezensionen nur noch bedingt Glauben geschenkt werden darf. Deswegen versucht Amazon alles, um einen Imageverlust zu verhindern. Dafür wurden bereits die Richtlinien für Rezensionen angepasst, wodurch nun “anreizbasierte” Bewertungen herausgefiltert und gelöscht werden.

Amazon Rezensionen generieren – Sind Produkttester Gruppen auf Facebook zulässig?

Eine gängige Taktik der Verkäufer auf Amazon für mehr Rezensionen: Produkttester-Gruppen. Aktuell funktioniert das klassische “Produkttester Modell” noch. Dabei bieten Verkäufer Ihre Produkte extrem vergünstigt an, um im Tausch die ersten Sales und Rezensionen zu generieren. Nach der Anpassung der Richtlinien von Amazon haben nun auch die Produkttester-Portale ihre Richtlinien angepasst und erklären den Produkttestern nun ausdrücklich, dass eine Rezension nicht zwingend erforderlich ist. Damit soll die Einhaltung der Amazon Richtlinien gewährleistet werden. Ob diese Auslegung allerdings auch wirklich im Sinne der Amazon Richtlinien (TOS) ist, bleibt fraglich. Zumindest bewegt man sich hier in einer Grauzone.

Sicher ist jedoch, dass Händlern, denen nachgewiesen werden kann, dass sie versucht haben, Rezensionen zu kaufen oder in sonstiger Weise zu erzwingen, nicht selten dauerhaft der Account gesperrt wird.
Und dieses Risiko ist insbesondere in Anbetracht der verhältnismäßig geringen Auswirkung der Anzahl der Bewertungen auf das Ranking zu groß. Denn ein überzeugendes Produkt wird auch mit wenigen Rezensionen gut ranken, wenn die Verkaufsrate ein positives Signal über Performance und Relevanz an Amazon sendet.

Wie sieht es jedoch aus, wenn man dennoch Produkttester Gruppen nutzen möchte, um seine Sales anzukurbeln und Rezensionen zu erhalten?

Wer bereits einen Deal mit Gutscheincodes in einer Produkttester-Gruppe auf Facebook gelauncht hat, der weiß, wie nervig dieser Ablauf ist. Warum? Weil diese Gruppen einem Piranhabecken gleichen. Man schmeißt seinen “Deal” hinein und wird sofort zerfressen von potentiellen Produkttestern, die genau wissen, wie das Spielchen läuft…

Das Hauptproblem bei diesen Gruppen sind also bereits ihre Mitglieder: Wer mehrmals pro Woche Produkte kauft, die von 59 € auf 1 € reduziert wurden, anschließend fast jede Bestellung auch noch bewertet, der fällt bei Amazon auf. Bewertungen von diesen Käuferprofilen sind also besonders gefährdet gelöscht zu werden oder zumindest registriert zu werden.

Darüber hinaus wurden sogar Fälle bekannt, in denen besonders unverschämte Produkttester dem Käufer gedroht haben, sie an Amazon zu “verpetzen” und damit den Verkäufer Account zu gefährden, wenn nicht ein bestimmter Betrag überwiesen wird.

Auch denjenigen, die schon etwas fortgeschrittenere Methoden im Produktlaunch anwenden, z.B. eine Landingpage haben auf der man sich im Tausch gegen die E-Mail Adresse einen Gutscheincode für ein vergünstigtes Produkt holen kann, ist ebenfalls davon abzuraten ihr Angebot an Produkttester zu promoten / in Produkttester-Gruppen zu posten.

Warum? Es sollte das Ziel eines jeden Online Händlers sein, E-Mail Adressen von Kunden einzusammeln, die auch der Zielgruppe entsprechen und folglich auch an weiteren Produkten der gleichen Kategorie interessiert sein könnten.

Was wissen wir aber über Produkttester? Nicht viel mehr, als dass sie sich für Schnäppchen jeder Art interessieren und die Produkte womöglich gar nicht selber nutzen, sondern weiterverkaufen.

Welche Alternativen zu Produkttester Gruppen gibt es?

Aber Facebook Produkttester Gruppen sind nicht die einzige Möglichkeit, Sales anzukurbeln und Rezensionen zu erhalten.

Dealplattformen bzw. Launch Plattformen

Besser als frei zugängliche Facebook-Gruppen sind hier sogenannte Deal-Plattformen bzw. Launch-Plattformen. Je nach Anbieter werden die Mitglieder hier mit einem Score bewertet und bekommen Zugang zu den stark reduzierten Produkten nur dann, wenn sie auch eine positive Historie haben, also vertrauenswürdig sind. Auch haben sich viele dieser Plattformen darauf mittlerweile spezialisiert, Sicherheitsfeatures einzubauen die das Risiko reduzieren von den Mitgliedern betrogen, oder von Amazon bestraft zu werden. Somit sind diese Plattformen also im Vergleich zu den öffentlich zugänglichen Gruppen auf Facebook eine weitaus bessere Alternative.

Der Anbieter Lutendo* bietet beispielsweise ein System an, bei dem die Produkttester die Produkt auf Amazon zum vollen Preis kaufen – also ohne Gutscheincode – und dann eine Rückerstattung über die Plattform erhalten. Dies garantiert dass die Bewertungen von Amazon in der Regel auch angenommen werden, und vor allem einen ordentlichen Push im Ranking erhalten, da die Käufe somit organisch aussehen.

Ein großer Vorteil bei der Abwicklung gegenüber Facebook ist auch dass die Kampagnen anonym laufen, Sie also keinen Kontakt zu den Käufern haben, und umgekehrt.

Wenn die Kunden nicht aufgefordert werden eine Rezension abzugeben, kann man diese Möglichkeit sogar ganz konform zum Ankurbeln der Verkäufe nutzen, was bei einem Launch je nach Produktkategorie auch bereits sehr effektiv sein kann.

Darüber lassen sich im Launch also nicht nur Rezensionen aufbauen, sondern das ganze Listing – auch ohne PPC – direkt ankurbeln.

Wichtig: Auch wenn so ein Launch für einen kurzfristigen Anstieg im Ranking führen kann – sogar bis hoch zur Position 1 – wird das Produkt, sofern es nicht die Erwartungen der Kunden erfüllt, nach dem Launch auch schnell wieder im Ranking sinken.

Letztendlich ist also nach dem Launch entscheidend, dass das Produkt, die Produktfotos, das Listing und die Zufriedenheit der Kunden auch überzeugt. Andernfalls werden auch PPC-Maßnahmen dauerhaft nicht zum Erfolg führen können.

Wie oben beschrieben ist Amazon gegen jede Art der Manipulation. Das heißt – streng genommen akzeptiert Amazon keine Methode um überhaupt Rezensionen aufzubauen! Allerdings ist es dann erfahrungsgemäß kaum möglich überhaupt Rezensionen zu erhalten, wenn man einfach darauf hofft, dass zufriedene Kunden eine positive Rezension abgeben. Alleine die Bitte um Abgabe einer positiven Bewertung ist schon grenzwertig. Dieses Risiko sollten alle Händler zumindest im Kopf behalten, wenn sie ihre Strategie für den Rezensionsaufbau planen.

Externer Traffic (über Ads)

Mit einer präzisen Targetierung z.B. über Facebook Ads können Sie schon mit wenig Budget genau die Kunden erreichen, die tatsächlich Interesse für Ihr Produkt und Ihre Marke haben!

Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: Wenn Sie von diesen Kunden die E-Mail Adressen über Ihre Landingpage einsammeln, können Sie sie nicht nur um ein ehrliches Feedback bitten, das Ihnen selber helfen kann, Ihre Produkte zu verbessern, sondern auch Menschen erreichen, die in der nächsten Launchphase mit großer Wahrscheinlichkeit auch wieder Ihre Produkte kaufen möchten.

Außerdem müssen Sie den Kunden, die sich tatsächlich für Ihre Produkte interessieren, keine 99 % Rabatt geben. Hier reichen dann z.B. auch 30% aus, um in der Launch Phase ordentlich Sales über Ihre E-Mail Liste zu generieren. Damit entgeht Ihnen weniger Gewinn!

Auch sind die Rezensionen von diesen Kunden aus Sicht von Amazon wertvoller und das Risiko, dass diese gelöscht werden, ist folglich geringer.

Zusammenfassung zum Thema Amazon FBA Produktlaunch:

Facebook Produkttester Gruppen

  • keine echten Kunden, sondern „Produkttester“ – Unterschied: Kaufen häufig nur, um das Produkt eventuell sogar weiter zu verkaufen
  • Kaufwahrscheinlichkeit über Newsletter beim nächsten Produktlaunch nur bei erneutem Riesen-Rabatt zu erwarten (z.B. 1 € statt 39 €)
  • wurden von Amazon als „Produkttester“ gebrandet = erhöhtes Risiko für Accountsperrung
  • kaufen nur, wenn Produkt fast geschenkt oder sogar kostenlos angeboten wird (“Schnäppchenjäger”)
  • bringen Ihnen wenig bis keinen Mehrwert für Ihr Business, da in der Regel kein Interesse an Brand oder Produkt erkennbar

Deal-Plattformen bzw. Launch-Services wie z.B Lutendo.com*

  • Grundsätzlich ähnlich wie bei Facebook-Gruppen
  • Die Launch-Plattformen haben den Prozess optimiert um dein Risiko zu minimieren
  • Mitglieder werden überprüft und bekommen den Zuschlag für das Produkt nur wenn sie auch den Anforderungen entsprechen
  • Können auch ohne Rezensionsaufbau zum Launch genutzt werden um Verkäufe ohne Coupons anzukurbeln
  • Sichere Rückerstattung außerhalb von Amazon
  • Schnelle und einfache Abwicklung, wesentlich schneller und angenehmer umsetzbar als Facebook-Ads oder Facebook-Gruppen

Externer Traffic über Facebook Ads

  • echte Kunden
  • hohe Kaufwahrscheinlichkeit beim nächsten Produktlaunch (über Newsletter)
  • geben ehrliches Feedback
  • wurden von Amazon (intern) nicht als „Produkttester“ gebrandet
  • kaufen auch mit weniger Rabatt (z.B. 35%), dadurch weniger entgangener Gewinn bei Produktlaunch (ermöglicht einen Ausgleich der Kosten für Paid Traffic / reduzierter ACoS)
  • helfen Ihnen, einen echten Kundenstamm aufzubauen, der Ihnen gehört und einen Mehrwert für Ihr Business schafft! (z.B. für Umfragen, Produktvorstellungen, Onlineshop etc.)

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2 thoughts on “Amazon FBA Produktlaunch Anleitung – Giveaways vs. Externer Traffic

  1. Jens says:

    Haben selber schon verschiedene Plattformen ausprobiert. Die besten Erfahrungen konnten wir einst mit amzstars sammeln, mittlerweile ist Lutendo daraus geworden und diese ist von der Möglichkeiten her nochmals deutlich besser geworden. Bei allen anderen Plattformen die mit Gutscheincodes arbeiten, ist die Wirkung der Sales einfach nicht die Gleiche und somit auch uninteressant. Unser zweiter Launch über diese Plattform ging direkt auf BSR 250 in einer umkämpften Kategorie, bei den anderen landeten wir eher im Bereich 2000 + hatten dort deutlich mehr Produkte (rabattiert) verkauft.

  2. Keti says:

    Vielen Dank für dein tolles Feedback Jens. Es ist tatsächlich so, dass die meisten Händler Lutendo nicht für Review-Kampagnen nutzen, sondern einfach Sales-Kampagnen erstellen und damit durch die „echten“ Sales das Ranking schnell steigern + durch die erhaltenen (freiwilligen) Reviews (bei Sales-Kampagnen muss kein Produkttester bewerten, einige machen es aber doch) die CTR deutlich verbessern und damit deutlich schneller Bestseller werden als wenn man gar nichts tut, bzw. die meisten die nichts tun – erreichen die obersten Plätze erst gar nicht, erst Recht nicht, wenn die ganzen Mitbewerber dopen.
    Wir empfehlen den Händlern, nicht wie bei Facebook- oder Whatsapp Gruppen oft üblich – 50 Sales und 30 Bewertungen zu generieren, sondern einfach Sales-Kampagnen zu erstellen und durch die freiwillig erstellten Reviews der Tester ein natürliches Profil aufzubauen. Es ist eigentlich gar nicht notwendig aktiv Reviewkampagnen bei Lutendo zu starten. In unseren Augen macht es einfach wenig Sinn und ist vor allem nicht nachhaltig, schnell oder unnatürlich Reviews aufzubauen. Weniger ist einfach mehr, erst Recht bei dem Thema Reviews. Man darf als Händler nicht neidvoll auf die Bewertungsmaschinerien der Chinesischen Händler schauen und diesen nacheifern um ebenfalls schnell Bestseller zu werden, sondern muss einfach mit Geduld und Verstand seine Produkte pushen.
    Händler die unsere Plattform nutzen und sich an die Empfehlungen halten, steigen quasi immer kontinuierlich nach oben, viele davon sind auch mittlerweile Bestseller geworden und geblieben. Voraussetzung dafür ist logischerweise immer ein gutes Produkt mit einem fairen Preis.
    Übrigens kann jeder die Plattform kostenlos und unverbindlich testen und sich so selber davon überzeugen.

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